Mauritius-Bote 08/23

Für uns ist jeder wichtig – unsere Betreuungskräfte aus Moringen erzählen, was ihre Arbeit ausmacht.

Für uns ist jeder wichtig – unsere Betreuungskräfte aus Moringen im Gespräch

Tagespflege soll anregen, Spaß machen und für Abwechslung sorgen. Es soll aber auch ein Ort der Geborgenheit sein, ein Ort, an dem man sich zu Hause fühlt. Unsere Mitarbeiter sorgen jeden Tag mit viel Einfallsreichtum und Herzblut dafür, eine schöne Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle wohlfühlen. Dabei stehen die Gäste immer im Mittelpunkt. Jeder Gast ganz individuell. Denn Menschen sind verschieden, mit unterschiedlichen Interessen, Fähigkeiten und ihrer ganz eigenen Geschichte. Und dieses Wissen bildet auch den Kern des Selbstverständnisses unserer Tagespflegen.  „Gemeinsam statt einsam“, das ist natürlich wichtig, aber eben auch das Wohlbefinden jedes einzelnen Gastes und das Gefühl, gut aufgehoben zu sein, Wertschätzung zu erfahren und wichtig zu sein als Teil unserer Gemeinschaft. Bettina Bartheld, Norbert Tilling, Marianne Valentin und Merle Schröder, Mitarbeiter aus unserer Tagespflege in Moringen, geben uns hier einen Einblick in ihre tägliche Arbeit und ihre Motivation, mit der sie diese angehen.

Was bedeutet eigentlich „Betreuung“?

Merle Schröder: „Betreuung bedeutet für mich, mit Einfühlungsvermögen und Kreativität gezielte und abwechslungsreiche Angebote anzubieten. Zum Beispiel Gedächtnistraining, Spiel und Spaß, Bewegung und Sitztänze, kreatives Gestalten von jahreszeitlicher Dekoration für innen und außen, aber auch biographische Gesprächskreise und vieles mehr.“

Norbert Tilling: „Betreuung braucht Menschen mit Herz und Verstand. Wir lachen, machen Spaziergänge, hören zu, trösten, fördern Kreativität, singen, spielen, machen Sport und Gymnastik – vorwiegend im Sitzen.“

Was ist denn in der Betreuung besonders wichtig?

Bettina Bartheld: „Wir begleiten ältere und auch pflegebedürftige Menschen. Durch gemeinsame Aktivitäten wie zum Beispiel Spiele spielen, Rätselraten, Vorlesen und Basteln begleiten wir sie durch den Tag.“

Marianne Valentin: „Betreuung heißt, die pflegerische und kulturelle Betreuung der Gäste zu übernehmen. Man braucht Menschen mit Herz und Verstand und einem gewissen Talent zum Kreativen. Dazu das kleine Einmaleins der medizinischen Versorgung.“

Wie geht ihr denn auf die unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse der Gäste ein?

Marianne Valentin: „Durch Absprache der Betreuungskollegen, Berücksichtigung von Vorschlägen der Gäste, und einzelnen Gesprächen.“

Merle Schröder: „Jeder Gast wird in seiner individuellen Situation wahrgenommen, körperliche und geistige Einschränkungen werden beachtet und Angebote darauf zugeschnitten. Außerdem sollen vorhandene Ressourcen möglichst gefördert werden und dadurch lang erhalten bleiben.“

Bettina Bartheld: „Wir berücksichtigen natürlich auch die körperliche Gesundheit. Die Fähigkeiten und emotionalen Bedürfnisse oder Interessen werden bei jedem Einzelnen abgestimmt.“

Norbert Tilling: „Die Gäste äußern auch Wünsche und aus diesen Vorschlägen filtern wir Betreuungsangebote heraus.Fähigkeiten filtern wir aus den sogenannten Stammdaten und aus Gesprächen heraus.“

Was braucht man, um als Betreuungskraft arbeiten zu können? Auch an persönlichen Voraussetzungen?

Bettina Bartheld: „Die Aufgaben in der Betreuung sind vielfältig. Wir assistieren im Alltag und sind unterstützend, vertrauenswürdig und zuverlässig. Natürlich braucht man auch Einfühlungsvermögen und Geduld.“

Norbert Tilling: „Man braucht Freude am Umgang mit Menschen, Empathie, gutes Allgemeinwissen, Kreativität, Flexibilität, Spontanität und Einsatzbereitschaft.“

Marianne Valentin: „Lebenserfahrung, Kreativität, vor allem Spaß an der Arbeit. Man muss die Gäste einschätzen können, sei es körperlich, gesundheitlich oder seelisch.“

Merle Schröder: „Man sollte Menschen mit körperlicher und geistiger Einschränkung offen und wertschätzend begegnen können, Empathie mitbringen und gut zuhören können. Quasi Freude daran haben, den Gästen für den Aufenthalt ‚ein kleines zu Hause zu schaffen‘, in dem sie sich wohl und aufgehoben fühlen.“

Was macht euch am meisten Freude an der Arbeit mit den Gästen?

Norbert Tilling: „Das Gedächtnistraining mit eigenen Utensilien zum ‚Anfassen‘ und die sogenannte Erinnerungspflege. Mit den Gästen in vergangenen Zeiten schwelgen, von Früher  erzählen lassen und zuhören.“

Marianne Valentin: „Basteln, Gedächtnistraining, Kleinigkeiten kochen oder backen, die Geselligkeit, die Zwischengespräche. Die kleinen Geschichten vom Leben der Gäste, die guten wie auch die weniger gelungenen.“

Bettina Bartheld: „Ich erfahre eine Vielfalt von Dankbarkeit und auch tolle und interessante Geschichten aus dem Leben unserer Gäste. Meine Arbeit spiegelt sich mit dem Lächeln der Gäste wieder.“

Merle Schröder: „Das kein Tag wie der andere ist und dass man so viel Kreativität mit einbringen kann. Es bereitet mir Freude, die Gäste glücklich zu sehen und die entgegengebrachte Dankbarkeit berührt mich immer wieder aufs Neue.“